Die Schneeschwester

Unter der Regie von Cecilie A. Mosli und basierend auf dem beliebten norwegischen Roman von Maja Lunde und Lisa Aisato erzählt der Film “Snøsøsteren” (Internationaler Titel: The Snow Sister) eine tiefgründige Geschichte über Trauer, Verlust und die Wiederentdeckung der Lebensfreude in der Weihnachtszeit.

Im Zentrum der Handlung steht der zehnjährige Julian (Mudit Gupta), dessen Vorfreude auf den nahenden Heiligabend – der auch sein Geburtstag ist – durch einen tragischen Verlust überschattet wird. Seine ältere Schwester Juni ist vor Kurzem gestorben, und seine Familie versinkt in tiefer Trauer, wodurch die Feiertage in diesem Jahr auszufallen drohen. Die Eltern vermeiden das Thema und verharren in einer Art emotionalen Stillstands, der auch Julian in seiner Trauerarbeit behindert.

Eine zufällige Begegnung im Schwimmbad führt Julian mit der etwa gleichaltrigen Hedwig (Celina Meyer Hovland) zusammen. Hedwig ist das komplette Gegenteil von Julian: Sie ist überaus fröhlich, sprüht vor Weihnachtsbegeisterung und schafft es, Julian wieder auf andere Gedanken zu bringen. Sie lädt ihn zu sich nach Hause ein, ein auf den ersten Blick seltsames Anwesen, das bis in jedes Zimmer festlich geschmückt ist.

Julian und Hedwig verbringen viel Zeit miteinander, und das Mädchen fungiert als Kummerkastentante, der Julian von seiner Schwester erzählen kann, was ihm zu Hause verwehrt bleibt. Doch rund um Hedwig und ihr Haus geschehen seltsame Dinge. Auch der ältere Mann Hendrick (Jan Sælid) treibt sich in der Nähe herum und offenbart Julian schließlich ein Geheimnis, das Hedwig umgibt und das auch Julians eigene Situation entscheidend beeinflussen wird.

Dieser Familienfilm spricht auf eine sensible und malerische Weise ernste Themen wie Trauer und Verlust an und versucht, das Schweigen in der Familie zu brechen. Er ermutigt dazu, sich mit den schmerzhaften Aspekten des Lebens auseinanderzusetzen, um letztlich wieder Lebensmut zu fassen und vorwärtsgehen zu können. Die Geschichte vermittelt, dass Julian mit seiner Trauer nicht allein ist und dass es möglich ist, Trost zu finden und auch anderen Trost zu spenden. Die visuellen Elemente des Films, darunter malerische Winterlandschaften und die gemütliche Weihnachtsdekoration, bilden dabei einen starken Kontrast zur emotionalen Schwere der Thematik. Der Film startete im November 2024, passend zur Vorweihnachtszeit, unter anderem auf Netflix.